Text & Fotos: Helmut Deutsch, Eva Benedikt (26.3.2018)

Der Rückgang bei Schmetterlingen (und bei Insekten allgemein) ist alarmierend: nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Individuendichte nimmt von Jahr zu Jahr ab. Seit den 1980er Jahren wird diese Entwicklung beobachtet (Deutsch, 2017). Der Hauptgrund dafür ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen für die teils hoch spezialisierten und entsprechend sensiblen Tiere. Die Unterschutzstellung einzelner Arten per Verordnung ist wenig wirksam, wenn die dazugehörigen Lebensräume nicht geschützt werden. In der modernen Landwirtschaft ist kein Platz für Vielfalt! Vielmehr wird häufig auf Monokulturen und Pestizideinsatz gesetzt. Einzelne beherzte Biobauern bilden die Ausnahme. Zudem gehen immer mehr Naturflächen durch Bodenversiegelung (Bautätigkeit, Straßenbau, Tourismus) verloren. Der Maximierungs- und Optimierungswahn fordert seine Opfer. Auch die fortschreitende Klimaerwärmung verschärft die Situation zusätzlich, betroffen sind hier vor allem hochalpine Schmetterlingsarten.

 

  

 

Mehr als die Hälfte unserer Tagfalter und 40 % der Nachtfalter gelten als akut gefährdet (Global2000 & Stiftung „blühendes Österreich“, Bericht 2017). Zukunftsprognosen gehen davon aus, dass am Ende dieses Jahrhunderts die Hälfte aller Schmetterlingsarten verschwunden sein wird, wenn sich die derzeitigen Bedingungen nicht deutlich verbessern. Da in funktionierenden Ökosystemen alle Lebensformen miteinander verknüpft und voneinander abhängig sind, betrifft es auch alle anderen Insektengruppen sowie Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger. Als erstes sind die Lebewesen am untersten Ende der Nahrungskette von einem ökologischen Ungleichgewicht betroffen (Insekten, Spinnen, Schnecken, Regenwürmer). In einem Dominoeffekt setzt es sich über die Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger fort und findet sich schließlich am Ende der Nahrungskette bei den großen Säugetieren und bei uns Menschen...

Lust auf mehr? Die vollständige Broschüre kann hier heruntergeladen werden: Wiesenschmetterlinge in Bedrängnis 

Dieses Arbeitspapier soll aufklären, Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und eine Hilfestellung für Landschaftsplaner, Funktionäre, Ämter und Behörden sein, die vielfach mit verantwortungsvollen und folgenschweren Entscheidungen konfrontiert sind.

Es soll alle jene Menschen ansprechen, denen die Einzigartigkeit und Vielfalt unserer Natur nicht egal ist. Jeder Einzelne kann etwas beitragen!